Was macht ein Mental Coach- ein Praxisbeispiel: Beurteilung durch Andere
Wir werden in unserem Alltag immer und überall beurteilt, verglichen und bewertet. Dieses umfasst nicht nur unser Äußeres und unsere Leistung, sondern auch unser Persönlichkeit. Doch während manche Menschen keine Probleme mit solchen Beurteilungen haben, löst es bei anderen Zweifel und Selbstkritik aus. Hintergrund dafür ist das eigene Selbstbewusstsein und der eigene Selbstwert, der geprägt wird durch Erziehung, Gesellschaft, Erfahrungen und Erlebnisse. Auch im Reitsport sind -kritische-Beurteilungen an der Tagesordnung. Da wird über das Können und das Vorgehen des Reiters genauso geurteilt, wie über das Outfit und das Equipment von Pferd und Reiter. Aber auch das Reiten unter Beobachtung von Trainern und Richtern löst bei manchen Reitern Stress, Angst und manchmal Panik aus.
Der Muskelring zeigt die Stressoren an
Das wingwave Coaching ist ein schnelles und effektives Kurzzeitcoaching, was die Verarbeitung von Ängsten und Blockaden auf der Ebene des limbischen Systems ermöglicht. Durch die Kombination mit dem Muskelringtest kann ganz gezielt nach der Ursache solcher Blockaden gesucht werden (weitere Infos: www.Ridersmind.de)
Die Kundin, die zu mir kam, berichtete von erfolgreichen Trainingsstunden, von ihrer Weiterentwicklung mit ihrem Pferd und von ihren Zielen. Leider stellten Turnier die Reiterin vor eine große Herausforderung. Sie konnte ihre Leistung nicht abrufen, blieb immer unter ihren Erwartungen, verritt sich häufig. Sie berichtete davon, dass auf dem Abreiteplatz noch alles funktionieren würde, aber sobald die Glocke zum Einreiten ertönte, nichts mehr möglich war. Die Reiterin hielt den Atem an, verkrampfte sich, konnte kaum noch aktiv handeln. Sie fühlte sich als „Beifahrer“ auf dem Pferd in der Prüfung. Verstärkt wurden dieses noch, wenn sie sich von bestimmten Reitkollegen beobachtet fühlte.
Mit Hilfe des Muskelringtestes machte ich mich nun auf die Suche nach den Stressoren. Die beschriebenen Symptome der Reiterin ließen auf eine Blockade schließen, die eine Stressreaktion in Gang setzt. Bei Säugetieren kann diese Stressreaktion in drei verschiedenen Verhaltensweisen münden: Angriff, Verteidigung und Todesstarre. Bei dieser Reiterin zeigte sich das Verhalten der Todesstarre. Im Gespräch und auf Nachfrage berichtete die Kundin, dass sie auch im beruflichen / schulischen Kontext Schwierigkeiten mit dem punktgenauen Abrufen von Leistung hatte. Schriftliche Prüfung waren nie ein Thema, aber mündliche Prüfung waren der Horror für die Reiterin. Der Muskelringtest zeigte deutlich, dass Beurteilung, Zuschauer, Anschauen von und durch Andere hohe Stressoren darstellten.
Im Lauf der Sitzung stellte sich heraus, dass für diese Blockade ein Erlebnis aus der Vergangenheit war. In der Grundschule erfolgte manchmal das Abfragen von Rechenaufgaben wie folgt: Alle Schüler stehen auf. Derjenige, der als Erstes das richtige Ergebnis ruft, darf sich setzen. Meine Kundin erzählte ausführlich, wie traumatisch diese Mathestunden für sie waren. Viele Mitschüler waren „schneller“ und „besser“. Der Erfolgsdruck stieg bei jeder Frage an und blockierte sie beim Denken. Zum Schluss stand sie als Einzige noch und konnte die Fragen nicht beantworten. In dieser Situation manifestierten sich ihre Stressoren: (Erfolgs-)Druck, Leistung und Können wird sichtbar und muss punktgenau abrufbar sein, das Umfeld hat Erwartungen und beurteilt die Leistung.
Die wingwave Intervention
Nachdem nun die Ursache der Blockade gefunden wurde, konnte die Verarbeitung erfolgen. Dies geschieht durch das schnelle Hin- und Her-Bewegen der Finger vor den Augen des Klienten (das sogenannte „winken“). Bei dieser Intervention wird die REM-Phase des Schlafes simuliert, in der normalerweise unsere Erlebnisse verarbeitet werden (www.wingwave.com).
Ergebnis
Nach 2 intensiven Coaching-Sitzungen, begleitet von telefonischer Unterstützung ritt die Reiterin vier Wochen später das nächste Turnier. Im anschließenden Gespräch berichtete sie freudestrahlend, von harmonisch, aktiv gerittenen Prüfungen, die mit Platzierungen honoriert werden. Durch die Verarbeitung des blockierenden Erlebnisses und durch die vermittelten Mentaltechniken konnte sie Richter und Zuschauer während ihres Rittes erfolgreich „ausblenden“. Ihre Konzentration und ihre Gedanken lagen nun nicht mehr im Außen, sondern bei ihrem Pferd und ihrer Aufgabe.