Das (Tabu-)Thema : Angst beim Reiten !
Das letzte Thema in dieser Blogreihe ist dem großen Thema Angst gewidmet. Noch immer ist die Angst bei Pferd und Reiter in vielen Ställen anzutreffen, doch (fast) nie wird darüber gesprochen. Angst gilt als Schwäche, eine Unzulänglichkeit, ein Scheitern, ein Versagen-nichts was mit den stolzen Pferden und den (an-)mutigen Reitern in Verbindung gebracht werden will.
Und doch ist unsere Angst so wichtig und richtig. Sie schützt uns vor gefährlichen Situationen. Als Beispiel führe ich immer gerne das Geländehindernis "Ententeich" in Luhmühlen an. Diese Hindernis könnte ich sicher noch nicht einmal ohne Pferd überwinden ;-). Hier ist die Angst richtig und wichtig !
Was ist aber mit den "normalen" Ängsten ?! Der Gruppengalopp, der Sprung im Gelände, die Turnierprüfung, die kritischen Blicke der Zuschauer ? Was tun, wenn der Kopf nicht mit spielt und die Angst uns am Weiterkommen hindert ?
Angst entsteht immer, wenn man sich den Anforderungen der Situation nicht gewachsen fühlt. Um unsere Angst näher zu beleuchten und um einschätzen zu können, ob die Angst berechtigt ist (vgl. Ententeich) oder nur in unserem Kopf existiert, bedarf es zunächst einer Standortanalyse. Dazu ist es hilfreich, sich Zettel und Stift zu schnappen und sich zu folgenden Fragestellungen Notizen -oder noch besser ein Mindmap (unser Gehirn liebt Bilder !)- zu machen.
1. Was kann ich (mein Pferd) gut ? Welche Fähigkeiten haben wir (schon erlernt) ? Welche Lektionen funktionieren einwandfrei (Paraden, Übergänge, Seitengänge) ? Wie gut ist meine Beziehung zu meinem Pferd ? Wie groß ist das Vertrauen zueinander ? Am Boden ? Im Sattel ? Gelingt eine erfolgreiche Kommunikation ? Wie und wer hat die Führung in unser Beziehung ? Wie sieht mein Selbstbild und mein Selbstvertrauen aus ?
Kann ich mir, meinen Stärken und Fähigkeiten und meinem Pferd auch in kritischen Situationen vertrauen ? Ist meine Selbstbild realistisch ? Oder ist es verzerrt und beeinflusst durch die Interpretationen anderer bzw. durch mich selbst ? Wir sind häufig unser größter Kritiker ! Wie sehen Selbst- und Fremdeinschätzung aus ? Sind diese kongruent= stimmen sie über ein ?
2. Was erfordert die neue oder Angst einflößende Situation von mir ? Was muss ich tun, um diese Situation erfolgreich zu meistern ? Welche konkreten Schritte muss ich tun ? Was brauche ich dafür ? Wer oder was kann mir dabei helfen ? Diese Gedanken und Lösungsansätze werden nun zu einem smarten Ziel formuliert und es werden ganz konkrete Handlungsschritte erarbeitet. Oft wirkt das riesige "Problem" auf einmal nicht mehr so bedrohlich. So kommt man aus der Opferrolle raus -man wird zum Akteur statt zum Reakteur.
Viele meiner Kunden arbeiten sehr erfolgreich mit ihren individuell erarbeiteten Handlungsplänen (Was tue ich ? Was denke ich ? Was fühle ich ?)
Es gibt jedoch auch Situationen, die wir-rational betrachtet- sehr gut meistern könnten, aber emotional nicht bewältigen. Ursache hierfür sind Blockaden auf der Ebene des limbischen Systems unseres Gehirns, die sich auf Grund von unangenehmen, schmerzhaften Erfahrungen (Sturz) oder Erlebnissen gebildet haben. Ich nutze hier gerne das Beispiel der Flugangst oder der Spinnenphobie. Natürlich wissen meine Klienten, dass die wenigsten Flugzeuge abstürzen und die wenigsten Spinnen uns nach dem Leben trachten. Dennoch haben Sie Todesangst oder Panik. Hier kann der Verstand das Problem nicht verarbeiten. Erst wenn die Blockade gelöst wird, kann das Ereignis auf die Ebene des Cortex (hier im Gehirn ist der Verstand lokalisiert) gelangen und dort verarbeitet werden. Hierbei wird das wingwave Coaching mit sehr großem Erfolg eingesetzt . Mit Hilfe des kinesiologischen Muskelringtests wird die genaue Ursache der Blockade identifiziert. Anschließend erfolgt die Verarbeitung des Erlebten durch die Simulation wacher REM-Phasen. Nähere Einzelheiten findet ihr hier auf der Seite unter wingwave Coaching. Sind die Blockaden gelöst und das Erlebnis verarbeitet, kann man mit Hilfe von Übungen und Tipps aus dem Mentaltraining sein Selbstbewusstsein, das Selbstbild und den Zugang zu seinen Ressourcen stärken, so dass eine zukünftige kritische Situation erfolgreich gemeistert werden kann.
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